Der Online-Gigant Amazon hat seine neue Generation an Robotern vorgestellt, die in der Lage sind, feinste Greifbewegungen auszuführen und somit den bisherigen Standard in der Industrie sprengen. Der neue Roboter Vulcan verfügt über einen menschenähnlichen Tastsinn und kann Aufgaben erfüllen, die bislang ausschließlich von Menschen ausgeführt wurden. Mit diesen hightech-Robotern könnte Amazon seine weltweiten Fulfillment-Zentren weiter automatisieren und damit tausende Arbeitsplätze gefährden.
Amazon betont zwar, dass Roboter dazu dienen sollen, menschliche Mitarbeiter zu unterstützen, jedoch sehen Gewerkschaften wie die GMB das anders. Andy Prendergast vom GMB-Landesezweig in Großbritannien kritisiert den Konzern dafür, Arbeiter als entbehrlich anzusehen und stattdessen Milliarden an Automatisierungstechnologie zu investieren.
Aaron Parness, Amazons Direktor für Robotik-KI, betonte in einem Interview die Fähigkeiten von Vulcan: „Vulcan sieht die Welt nicht nur, er fühlt sie. Damit kann er Aufgaben erfüllen, die bisher für Roboter unmöglich waren.“ Der neue Roboter ist in der Lage, rund drei Viertel von Amazons Milliarden Produkten zu handhaben und dabei mit menschlicher Präzision zu arbeiten.
Während Amazon argumentiert, dass diese Technologie dazu dienen soll, Verletzungen am Arbeitsplatz zu vermeiden, sehen Kritiker in der Automatisierung eine Bedrohung für Arbeitsplätze. Im Vereinigten Königreich beschäftigt Amazon alleine rund 75.000 Mitarbeiter – und genau dort könnte Vulcan langfristig tausende Stellen bedrohen.
Amazon plant zudem den breiten Einsatz von Lieferdrohnen sowie die Einrichtung von „Lieferstationen“ mit automatischen Verpackungsrobotern in Europa. Diese Systeme sollen weniger Verpackungsmüll und menschliche Arbeitsverteilung erzeugen, während das Unternehmen seine Vision einer vollautomatisierten Lieferwelt weiter vorantreibt.
Kritiker sehen in dieser Entwicklung ein Stillhaltegesetz für Menschen an der Arbeit und eine Zukunft ohne menschlichen Einfluss im Lagersektor. Obwohl Amazon von Effizienz spricht, wirft die Automatisierung ernsthafte Fragen nach der Zukunft von Arbeitsplätzen auf.