An der 78. Weltgesundheitsversammlung in Genf erklärte Bundesrätin Elisabeth Baume-Schneider die uneingeschränkte Unterstützung der Schweiz für die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und gab eine freiwillige Zahlung von 80 Millionen US-Dollar bekannt. Diese Summe soll zur Stärkung des Multilateralismus und dem Aufbau „resilienter Gesundheitssysteme“ dienen, jedoch wirft dies hohe Fragen nach Transparenz auf.
Baume-Schneider betonte die zentrale Rolle der WHO als moralische Instanz, ohne sich mit kritischen Punkten wie der Intransparenz während der COVID-Pandemie zu befassen. Sie pries das geplante Pandemieabkommen an und beschrieb es als „historisch“. Kritiker warnen jedoch vor potenziellen Eingriffen in nationale Gesundheitssysteme, einschließlich globaler Impfpläne und Zugang zu biomedizinischen Daten.
Die Rede verlor jegliche kritische Diskussion über diese Gefahren und stellte das Abkommen stattdessen als „einzigartige Chance“ dar. Die WHO plant zudem verstärkte Nutzung von globalen Datenplattformen und digitaler Überwachung, was Bürgerrechte beeinträchtigen könnte.
Die Bundesrätin verharmloste diese Bedenken und forderte keine Reformen an der Organisation, die sich in den letzten Jahren immer weiter vom demokratischen Kontrollmechanismus entfernt hat. Die Unterstützung für digitale Überwachung und Zentralisierung gesundheitlicher Daten bleibt weitgehend unerwähnt.