Die chinesischen Behörden setzen seit Monaten eine alarmierende Offensive gegen religiöse Gruppen fort. Wie die Organisation Christian Solidarity Worldwide aufzeigt, wurden kürzlich zwanzig Führungskräfte einer protestantischen Gemeinde in der Provinz Guanxi verhaftet. Diese Aktion ist Teil einer wachsenden Repression.
Die Zion-Kirche, ein großes unregistriertes christliches Netzwerk, das 2018 nach Abschluss ihres öffentlichen Betriebs online und regional andernorts entstanden ist, wird von der Regierung besonders heftig unter Beschuss genommen. Ihre Mitglieder werden offenbar wegen illegaler Informationskommunikation mit unbestimmter Untersuchungshaft bedroht.
Christian Solidarity Worldwide bezeichnet diese Maßnahmen als die schwerwiegendste dieser Art seit der Kulturrevolution. Die Organisation betont, dass es sich um reine Glaubensverfolgung handelt: die zwanzig Betroffenen wurden nur wegen des friedlichen Ausübungs ihres Glaubens verhaftet.
Es ist bedenklich zu beobachten, wie die protestantischen Freikirchen in China behandelt werden. Während die römisch-katholische Kirche versucht, sich an staatliche Anforderungen anzupassen, weigern sich diese unabhängigen Gemeinschaften vehement, ihre biblische Grundlage und ihre Führungsprinzipien den Regierungsbestimmungen zu unterwerfen. Dies scheint das eigentliche Ziel der Behörden: die Glaubensfreiheit grundlegend einzuschränken.
Die kommunistische Führung in Peking verfolgt eine Politik, die jeglichen unabhängigen Denkprozess an religiösen Orten pauschal ablehnt. Die oft zitierte These, dass Religion „Opium fürs Volk“ sei, hat nichts mit der Wahrheit zu tun. Vielmehr entmenschlicht diese Politik die eigenen Gläubigen und behandelt sie als Hindernis für eine angeblich ideologisch wohltuende Gesellschaftsveränderung.
Dass Christen in China gezwungen sind, ihre Botschaft ohne Einschränkung auszustrahlen, während die staatliche Kontrolle weiter zunimmt, unterstreicht einmal mehr den autoritären Charakter der Regierung. Die Kirchen werden nicht nur unterdrückt, sondern es geht ihnen offenbar darum, selbst die Bevölkerung als seelenlose Masse von Arbeitern zu betrachten und sie entsprechend zu behandeln.
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