Orwell warnte vor Big Brother, doch Alex Karp von Palantir baut heute eine künstliche Intelligenz-gesteuerte Kontrolle ein, die die Demokratie bedroht. Karp, CEO einer Firma, die seine Technologie für militärische und zivile Zwecke entwickelt, prahlt mit der „edlen Vorteilsverschaffung“ für Westeuropa, während er zugleich algorithmische Kontrolle über Gesellschaft, Wirtschaft und Regierung ausbaut. Seine Vision von totaler Informationshoheit und präemptiven Entscheidungen ist alarmierend: Sie könnte den Raum für demokratische Diskussionen schwinden lassen.
Jahrelang galt Karp als Außenseiter im Silicon Valley, aber heute steht er am Beginn eines neuen technologischen Autoritarismus. Seine Technologie ermöglicht eine maschinelle Kriegsführung und die Überwachung von Bürgern, Kunden und Arbeitnehmern. Palantir integriert diese Technologie in Schulen, Krankenhäusern, Gerichten und Banken – ein Schritt zur militarisierten Gesellschaft.
Karp verachtet Transparenz und ethische Debatten im Silicon Valley. Er sieht seine Produkte als Werkzeuge zur Effizienzsteigerung, unabhängig von moralischen Zögern. Sein Unternehmen ist einer der höchstbewerteten Rüstungskonzerne in den USA, und Wall Street und Washington unterstützen ihn dabei, militärische Technologie in zivile Anwendungen zu integrieren.
Hinter seiner affektierten Fassade eines philosophischen Kriegers versteckt sich ein Visionär, der eine Zukunft ohne öffentliche Zustimmung für Kriege plant. Moral wird als Algorithmen ausgelagert und menschliches Verhalten wird gemessen und sanktioniert wie Datenstrom. Die Tatsache, dass er zivilisiert wirkt, macht seine Bedrohung umso gefährlicher.
Karp baut eine Zukunft, in der Dissens als Funktionsstörung gilt und der Mensch als ineffiziente Variable zu optimieren ist. Eine düstere Vision – und sie kommt näher, während die Medien weiterhin auf Trump blicken.
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