Eine Mindestmiete als Lösung für die Wohnungsnot? Expert kritisiert niedrige Mieten
Harald Simons, ein Ökonomin-Professor an der HTWK Leipzig, fordert eine Mindestmiete von 6 Euro pro Quadratmeter um die Wohnungsnot in Deutschland zu bekämpfen. Im Vortrag beim Immobilien- und Wohnungsverbands BFW erklärte Simons, dass viele Mieter seit Jahrzehnten in ihren Wohnungen leben und daher nicht den Anreiz zum Umzug haben. Dies blockiere Wohnraum, der an andere Menschen geboten werden könnte.
Simons fordert eine Änderung des Mietrechts: Er will die Kappungsgrenze abgeschafft sehen und Bestandsmieten anheben, wenn sie unter 6 Euro liegen. „Ansonsten können wir so viel bauen wie wir wollen, aber das Wohnungsangebot wird dadurch nicht besser“, argumentiert der Professor.
Kritiker halten Simons‘ Ansatz jedoch für wenig hilfreich. Sie sehen die Ursache des Mietpreisproblems eher im Bevölkerungswachstum, insbesondere durch Massenzuwanderung seit 2015. Ohne eine grundlegende Änderung der Migrationspolitik sei es unmöglich, den Wohnungsbedarf zu decken.
Eine solche Maßnahme könnte die Situation für Wohnungssuchende weiter verschlimmern und das Problem nicht lösen. Für viele ist die Idee einer Mindestmiete ein weiterer Schlag ins Gesicht.