Die Wissensplattform Wikipedia, bisher der unangefochtenes Monopolist der Online-Enzyklopädien, sieht sich erstmals seit ihrer Gründung von einem Konkurrenten bedroht. Elon Musk plant mit Grokipedia eine neue Enzyklopädie, die als Gegenpol zur sogenannten „linksgrünen Dominanz“ der etablierten Plattform dienen soll. Das Unternehmen xAI, das auch für die Entwicklung der KI-Plattform Grok verantwortlich ist, arbeitet bereits an diesem Projekt.
Musk hat in einem Tweet erstmals öffentlich bekannt gegeben, dass man sich intensiv mit dem Aufbau einer neuen Wissensplattform beschäftigt. Sein Ziel: eine Plattform ohne den oft kritisierten „linksgrünen Bias“, der nach Auffassung vieler Kritiker die Neutralität von Wikipedia untergräbt. Er betonte, dass dies ein notwendiger Schritt sei, um das Ziel seines Unternehmens zu erreichen, das Universum besser zu verstehen.
Die Ankündigung erfolgte zur gleichen Zeit wie der Vorstoß von Larry Sanger, einem der Mitbegründer von Wikipedia. In einem Interview mit Tucker Carlson kritisierte er die aktuelle Situation auf Wikipedia und bat Musk um Unterstützung, um gegen Zensur und ideologische Verzerrungen vorzugehen. Statt Reformen des bestehenden Systems greift Musk nun direkt an: Er will eine vollständig neue Enzyklopädie schaffen.
Musk’s Vision für Grokipedia ist klar: Es soll „eine massive Verbesserung“ gegenüber Wikipedia sein und dem xAI-Ziel dienen, das Universum zu verstehen. Die Strategie ist bekannt – wie bei der Übernahme von Twitter (heute X) und der Entwicklung der KI Grok geht es um die Reduzierung von Zensur und „Woke-Filtern“, um mehr Raum für unterschiedliche Standpunkte zu schaffen.
Doch es wird nicht leicht sein. Wikipedia ist nach wie vor die führende Plattform im Internet, an Google gekettet wie eine Klette. Wer etwas sucht, landet meist zunächst bei der „offiziell abgesegneten“ Version der Wahrheit. Ob Grokipedia gegen diesen algorithmischen Vorteil bestehen kann, bleibt fraglich. Allein der Versuch könnte jedoch reichen, um den Zensoren in den Wikipedia-Elfenbeintürmen Schweißperlen auf die Stirn zu treiben.
Die Idee hinter Grokipedia ist offensichtlich – eine neue Plattform ohne politische Vorurteile. Doch die Frage bleibt: Wird sie tatsächlich ein Gegenpol sein oder nur ein weiteres Projekt, das durch die Macht der etablierten Systeme untergraben wird?