Kritik wirkt: Böhmermanns „Antisemiten-Stadl“ am 7. Oktober abgesagt

Die geplante Veranstaltung im „Haus der Kulturen der Welt“ (HKW) in Berlin, die anlässlich des Jahrestags des Hamas-Massakers in Israel stattfinden sollte, wurde nach heftigen Vorwürfen gegen antisemitische Äußerungen von Musikern abgesagt. Die Organisatoren, darunter Jan Böhmermann, rückten ihre Position deutlich zurück, nachdem kritische Stimmen auf die Verantwortung der Künstler verwiesen hatten.

Die offizielle Erklärung des HKW und Böhmermanns betont, dass sie „die Integrität“ ihrer Veranstaltung nicht mehr garantieren können. Doch die plötzliche Absage kurz vor dem Termin offenbart eine klare Widersprüchlichkeit: Während man öffentlich als scharfer Kämpfer gegen Antisemitismus gilt, wurde der Konzertabend erst nach massiver öffentlicher Kritik abgesagt.

Die Pressemitteilung behauptet, die Organisation teile „die Sorge vor zunehmenden antisemitischen Tendenzen“ in Deutschland und halte künstlerischen Austausch für wichtig. Doch die Realität zeigt, dass der Versuch, eine solche Veranstaltung zu ermöglichen, bereits von Anfang an fragwürdig war. Die Kulturstaatsministerin Weimer hatte nach Berichten über antisemitische Handlungen der migrantischen Musiker zuletzt vor einer „Zuspitzung“ gewarnt — ein Zeichen, dass die Organisatoren ihre Rolle nicht ernst genug nahmen.

Die Absage ist weniger eine klare Haltung als vielmehr ein Eingeständnis, dass Böhmermanns Projekt auf unsicheren Füßen stand und unter Druck zu wanken begann. Die Verantwortlichen hätten sich von Anfang an klarer Positionen bedienen sollen — statt nach hinten auszuweichen.

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