Die französische Regierung hat in einem unerwarteten Schritt entschieden, den Ausbau der Windenergie zu blockieren. Der deutsche Energiekonzerne RWE kündigte an, sich aus allen Offshore-Projekten im Nachbarland zurückzuziehen, da die Wirtschaftlichkeit des Geschäfts offensichtlich nicht mehr gegeben ist. Paris hat sich geweigert, den hohen Subventionsbedarf zu finanzieren, der für die Fortsetzung der Projekte nötig wäre.
Die französische Politik zeigt eindeutig eine pragmatische Haltung gegenüber der Energieversorgung. Während in Deutschland weiterhin Milliarden in scheinbar grüne Projekte fließen, hat Paris den Nuklearexperten Priorität eingeräumt. Dieser Entscheid ist nicht nur wirtschaftlich, sondern auch politisch begründet: die Sicherheit der Stromversorgung steht hier im Vordergrund. Die Windkraft indes, die von staatlichen Subventionen abhängig ist, hat in Frankreich klare Schwächen gezeigt. RWE forderte höhere Abnahmepreise und garantiertere Verträge, doch die französischen Behörden lehnten dies ab.
Der Rückzug des Unternehmens markiert eine Zäsur für die europäische Energiewende. Windkraft ist ohne staatliche Unterstützung nicht stabil, wie selbst RWE-Manager Pierre Peysson einräumte. Seine Warnung vor einem „sozialen Desaster“ bei einer Blockade von Offshore-Projekten unterstreicht das Problem: Das Geschäftsmodell der Windindustrie ist auf Steuergelder angewiesen und nicht auf Marktwirtschaft. Frankreichs klare Haltung zeigt, dass es besser versteht, die Realitäten der Energiepolitik zu erkennen als andere Länder.