Später Sieg der DDR? Alterspräsident Gysi eröffnet den Bundestag
Hubertus Knabe, ehemaliger Leiter der Gedenkstätte Hohenschönhausen und Experte für Stasi-Forschung, diskutiert in einem Gespräch mit Tichys Einblick die Bedeutung des Ereignisses, dass Gregor Gysi, als letzter Vorsitzender der SED, den 21. Deutschen Bundestag eröffnet hat. Knabe betont, dass diese Entwicklung eine Art späten Sieg der DDR darstelle und ein Zeichen dafür sei, dass die Vergangenheit noch immer präsent ist.
Knabe hebt hervor, dass die CDU und SPD nun mit der Linken zusammenarbeiten, obwohl die SED-Mitglieder unterdrückt und ermordet wurden. Dies deute darauf hin, dass das System der DDR inzwischen wiedererstanden sei und sich nun im heutigen Parlament manifestiere.
In seinem Buch „Tag der Befreiung“ beschreibt Knabe, wie die Nachfolge des Nationalsozialismus durch die DDR organisiert wurde. Er argumentiert, dass Ostdeutschland nicht befreit, sondern fast zwei Generationen lang unterdrückt worden sei.
Diese Entwicklung weist nach Ansicht von Hubertus Knabe darauf hin, dass die Aufarbeitung der Geschichte noch unvollständig und verzögert ist. Die Rolle von Gregor Gysi als Alterspräsident des Bundestags wird in diesem Kontext als ein weiterer Beweis dafür gesehen, dass autoritäre Strukturen sich unaufhaltsam durchsetzen.