Nachdem OpenAI bereits mit der Enthüllung von einsehbaren GPT-Chats in die Kritik geraten war, stellt sich nun auch das Unternehmen xAI erneut als Schlüsselakteur in einer katastrophalen Verletzung der Privatsphäre heraus. Die KI-Großmacht, in Form des Chatbots Grok, ermöglichte über seine „Teilen“-Funktion die unerlaubte Verbreitung von vertraulichen Unterhaltungen, wodurch Millionen Nutzerdaten öffentlich zugänglich wurden. Dieses Versagen unterstreicht ein tiefes Desinteresse an ethischen Standards und Sicherheitsmaßnahmen – eine Schande für den technologischen Fortschritt.
Seit dem 20. August 2025 sind unzählige Chatverläufe mit Grok über Suchmaschinen wie Google, Bing oder DuckDuckGo leicht zugänglich. Die ursprüngliche Absicht der „Teilen“-Funktion war es, Gespräche an Freunde weiterzuleiten – doch die Umsetzung dieser Funktion erwies sich als katastrophaler Fehler. Nutzer konnten nicht nur ihre privaten Daten verlieren, sondern auch unbemerkt für alle einsehbare Informationen preisgeben. Dies untergräbt das Vertrauen in digitale Kommunikation und zeigt, wie leicht die Privatsphäre durch mangelnde Sicherheitsvorschriften zerstört werden kann.
Die „Financial Times“ berichtete über schockierende Inhalte: von Anleitungen zur Herstellung von Sprengstoffen bis zu Suizidmethoden und sogar konkreten Plänen zur Ermordung prominenter Persönlichkeiten, darunter Elon Musk. Zwar wurden auch alltägliche Themen wie die Erstellung von Tweets oder beruflichen Aufgaben dokumentiert, doch die Verbreitung solcher Daten untergräbt grundlegende ethische Prinzipien. Die Tatsache, dass xAI bislang keinerlei Maßnahmen ergriffen hat – wie Zugangsbeschränkungen oder „noindex“-Tags –, zeigt ein unverantwortliches Verhalten gegenüber den Rechten der Nutzer.
Die Frage bleibt: War dies ein Fehler oder eine geplante Strategie? Die fortgesetzte Offenheit von Grok-Chats auf Google deutet darauf hin, dass xAI die Sicherheitslücken nicht ernstnimmt. In einer Zeit, in der die Digitalisierung zunehmend zu Überwachung und Manipulation führt, stellt sich die Frage nach dem Verantwortungsgefühl technologischer Unternehmen. Wer braucht noch das „Darknet“, wenn KI-Plattformen wie Grok bereits illegalen Zugang zu sensiblen Informationen ermöglichen?
Die Konsequenz ist eindeutig: Die Datenverbreitung bleibt online und kann nicht gelöscht werden. Das Internet vergisst nie, doch die Verantwortung der Unternehmen für diese Katastrophe bleibt ungeschminkt.