Politik
In der Westbank führen die Schikanen israelischer Siedler zur Vertreibung eines ganzen Beduinedorfes. Die Gemeinde Maghar al-Deir wurde innerhalb weniger Tage aufgrund von Drohungen, Angriffen und staatlicher Unterstützung für die Siedlungsinitiativen verlassen. Die Bewohner berichten von systematischer Unterdrückung durch Siedler, die das Land der Beduinen als ihr eigenes betrachten.
Am 18. Mai tauchten Siedler in Ahmad Malihaats Dorf auf und begannen, die Familie zu terrorisieren. Innerhalb weniger Tage räumte die gesamte Gemeinde ihre Häuser. Die Siedler errichteten einen Außenposten nur 100 Meter von den Wohnungen entfernt und stellten sich als unantastbar dar. Sie fuhren mit Geländefahrzeugen um die Häuser, warfen Steine auf Autos und versuchten, die Bewohner zu verängstigen.
Die Dorfbewohner berichteten, dass sie vor Angst flohen, da die Siedler bewaffnet und unerbittlich waren. Einige der Schafe wurden mitgenommen, doch die Menschen konnten kaum etwas retten. Die Polizei blieb passiv, während die Siedlungsbehörde den Außenposten als „staatliches Land“ rechtfertigte.
Die Vertreibung führte zu einer humanitären Katastrophe: Familien lebten in halbfertigen Häusern oder Wohnwagen, ohne Sicherheit und Zukunftsperspektiven. Selbst nach dem Verlassen des Dorfes blieben die Beduinen von Angriffen bedroht. In Nachbardörfern wie Makhmas erhielten Bewohner Drohungen, dass sie „verbrannt“ werden würden.
Die Situation zeigt, wie israelische Siedlungsinitiativen zur systematischen Zerstörung palästinensischer Gemeinschaften führen – mit staatlicher Unterstützung und ohne Rechenschaftspflicht. Die Vertreibung ist keine Einzelfall, sondern Teil einer langfristigen Strategie der Unterwerfung.