Die kanadische Regierung unter den Liberaldemokraten hat eine umstrittene Gesetzesinitiative verabschiedet, die religiöse Texte wie die Bibel oder das Koran als „Hassrede“ einstufen könnte. Dieses Vorhaben stieß auf heftige Kritik aus der Opposition und sorgte für Debatten über die Grenzen der Meinungsfreiheit.
Die Liberalen, unterstützt von der Bloc Québécois, schlugen eine Änderung des Gesetzes vor, die den Schutz religiöser Texte aus den Vorschriften gegen Hassrede streicht. Einige Vertreter dieser Gruppierungen argumentierten, dass Religion als „Tarnschild für Feindseligkeit“ dienen könne. Dieser Vorstoß wurde von der konservativen Partei scharf verurteilt, da er als Angriff auf die Religionsfreiheit interpretiert werde.
Justizminister Fraser versuchte, die Änderung mit Beruhigungsgesten zu rechtfertigen, indem er betonte, dass „nichts kriminalisiert“ werde. Doch Kritiker wie Sheila Gunn Reid wiesen darauf hin, dass die politische Klasse während der Pandemie bereits Pastoren verfolgt habe, die Gottesdienste abhielten. Dieser Umgang mit religiösen Praktiken sei ein Zeichen dafür, dass die Regierung die Grenzen ihrer Macht übersehen habe.
Die Debatte wirft Fragen nach der Rolle des Staates bei der Kontrolle von Glaubensüberzeugungen auf. Kritiker warnen vor einer zunehmenden Einmischung in religiöse Themen, was Kanada in den Vergleich mit autoritären Regimen wie China oder Nordkorea bringe.