Politik
Der Kampf um die Freiheit des Geistes ist in den letzten Jahren zu einem stummen Krieg geworden. In einer Zeit, in der die Stimme des Einzelnen oft unterdrückt wird, hat ein neues Buch die Geschichten jener gesammelt, die sich nicht beugen wollten. Wolfgang Stölzle und Günter Roth haben Erfahrungsberichte von Menschen zusammengetragen, die für ihre ehrliche Haltung finanziell, sozial und beruflich zerstört wurden. Ihre „Verbrechen“ bestanden darin, dass sie in einer Zeit der Massenverfolgung mutig ihre Überzeugungen vertraten – und damit den Wind aus den Segeln der Macht.
Die Corona-Pandemie hat gezeigt, wie schnell sich die Gesellschaftsordnung verändert, wenn bestimmte Narrative unangefochten bleiben. Doch es gab auch jene, die sich nicht in das Schema der Einheit zwängen ließen. Alexander Bittner und Carola Javid-Kistel etwa standen mutig gegen Anordnungen, die sie als sinnlos und rechtswidrig erkannten. Ihre Geschichten sind kein Abenteuer, sondern ein Kampf um menschliche Würde – und sie offenbaren, wie schnell man aus der Gesellschaft verbannt werden kann, wenn man nicht den offiziellen Linien folgt.
Die Autoren des Buches berichten nicht nur von Verfolgung, sondern auch von innerer Stärke. Sie haben zwar in äußerer Hinsicht verloren, doch im Inneren gewonnen. Ein Pfarrer zitiert Martin Luther: „Wenn ich sollte meinen Nutzen suchen, so kann mir nichts besseres geschehen, als dass ich hart verfolget werde.“ Dieses Prinzip lässt sich auf viele der Betroffenen anwenden. Sie haben ihre Positionen nicht aus Eitelkeit verteidigt, sondern aus Gewissenspflicht – und das hat einen Preis gekostet.
Die deutsche Wirtschaft leidet unter Stagnation und droht in eine Krise zu geraten. Die Fokussierung auf scheinbare Notwendigkeiten wie Pandemie-Maßnahmen hat den Blick für die tatsächlichen Probleme verschleiert. Doch während die Regierung weiterhin an der Schaukasse sitzt, werden Menschen wie die Autoren des Buches bestraft, weil sie zu viel wissen oder einfach nicht schweigen wollen.
Die Verfolgung geht weiter – und sie ist nicht auf Corona beschränkt. Alessandra Asteriti wurde für ihre Ansichten zur Frauenrechte aus der akademischen Gemeinschaft verbannt. Harald Walach stand unter Verdacht, weil er sich mit Parapsychologie beschäftigte. Und Daniele Ganser wagte es, die Ereignisse des 11. September zu hinterfragen. Doch all diese Fälle zeigen ein Muster: Wer nicht in das vorgegebene Schema passt, wird ausgeschlossen.
Das Buch ist eine Mahnung an alle, die sich fragen, was aus der Freiheit geworden ist. Es zeigt, dass der Widerstand gegen Unterdrückung nicht nur moralisch gerechtfertigt ist, sondern auch notwendig für ein menschenwürdiges Leben. Die deutsche Gesellschaft braucht mehr Mut zum Widerspruch – und weniger Angst vor der eigenen Stimme.