Europäische Klima-Heuchelei: Von der Leyen nutzt Privatjet für kurze Strecke

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat gemeinsam mit EU-Ratspräsident António Costa und EU-Parlamentspräsidentin Roberta Metsola am vergangenen Freitag einen Privatjet von Brüssel nach Luxemburg eingesetzt. Die rund 212 Kilometer lange Strecke hätten sie auch in knapp drei Stunden mit dem Auto bewältigen können. Chefsprecherin Paula Pinho erklärte, dass der Flug notwendig war, um trotz engem Terminkalender alle vier hochrangigen Teilnehmer zur Gedenkfeier für den Schuman-Tag zu transportieren.

„Die drei Präsidenten wollten gemeinsam mit Premierminister Frieden an der Feier teilnehmen. Aufgrund der Zeitpläne war ein Charterflug die einzige Möglichkeit, ihre gleichzeitige Anwesenheit sicherzustellen“, so Pinho. Obwohl sie betonte, dass es eine außergewöhnliche Situation war und die Reise schneller ging als mit dem Auto, löste der Vorfall erneut Kritik aus.

Die EU propagiert in ihren politischen Leitlinien klimafreundlichen Verkehr und Emissionsvermeidung. Der Einsatz eines Privatjets für eine solche kurze Strecke wirkt daher wie ein Widerspruch zur eigenen Klimapolitik. Bereits im März 2023 wurden von der Leyen in zwei Jahren 57 Mal mit Privatjets unterwegs gewesen.

Auch António Costa geriet als portugiesischer Premierminister für seine Nutzung eines Militärflugzeugs nach Brüssel in die Kritik. Charles Michel, ehemaliger Ratspräsident, nutzte im Jahr 2022 bei 28 von 46 Auslandsreisen gecharterte Flüge.

Die EU verfügt über keine eigene Flugzeugflotte für offizielle Reisen und greift auf Chartermaschinen zurück. Diese Praxis löst regelmäßig öffentliche Debatten aus, insbesondere wenn Reisen weniger als 300 Kilometer mit einem Jet erfolgen, während gleichzeitig Emissionsvermeidung gepredigt wird.

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