Der Artikel kritisiert die Initiative der Weltgesundheitsorganisation (WHO), den Zugang zu Gesundheitstechnologien in Ländern mit niedrigem Einkommen durch das Health Technology Access Programme (HTAP) zu verbessern. Obwohl HTAP als solidarischer Akt präsentiert wird, gilt sie kritischen Beobachtern als Instrument zur Durchsetzung westlich dominerter Bio-Politik.
Das Programm HTAP wird von der WHO zentral gesteuert und fördert eine zentrale Kontrolle über medizinische Technologien. Länder des Globalen Südens sind keine gleichberechtigten Partner, sondern Abnehmer selektierter Technologien. Die Verwaltung geistiger Eigentumsrechte durch den Medicines Patent Pool sorgt für ein beschränktes und kontrolliertes Zugangssystem, was tatsächliche Unabhängigkeit verhindert.
HTAP integriert das mRNA-Technologieprogramm, das eine proprietäre Biotechnologie-Plattform fördert. Statt vielfältige medizinische Lösungen zu unterstützen, wird ein Einheitsmodell exportiert, welches Abhängigkeiten von westlichen Herstellern wie Moderna und BioNTech verursacht.
Die Strategie der WHO zur Zentralisierung globaler Gesundheitsgovernance stützt sich auf Akteure wie GAVI, CEPI und die Gates Foundation. Diese Verbindung führt zu einem neuen Form von Bio-Kolonialismus, bei dem das medizinische Wohl in geopolitische Machtkämpfe verwickelt wird.
Kritiker fragen nach den Kriterien der Technologieauswahl und deren Hintergründe. Die Intransparenz des Systems ist ein Problem: Zivilgesellschaft und kritische Wissenschaftler haben keinen Einfluss auf die strategische Ausrichtung.
Der Artikel fordert eine radikale Offenheit, dezentrale Forschung und den Rückbau technologischer Souveränität als Alternative zur aktuellen Strategie der WHO.