ZF Friedrichshafen, einer der größten Automobilzulieferer weltweit, kündigt drastische Sparmaßnahmen an. Ab dem 15. Mai wird die Wochenarbeitszeit für rund 2800 Mitarbeiter zunächst auf 32,5 Stunden und ab Juni auf 31,5 Stunden gesenkt. Dies bedeutet eine deutliche Lohnerhöhung von einem Fünftel für die Betroffenen. Die Ursachen für diese Maßnahmen sind vielfältig: Neben den Herausforderungen durch die Umstellung auf Elektromobilität und dem steigenden Energiepreis spielt auch der überambitionierte Expansionskurs eine Rolle.
Das Unternehmen hat bereits im Vorjahr ein Sparprogramm eingeleitet, das bis 2028 zu einer Stellenreduzierung von 11.000 bis 14.000 führen soll und hiermit einen Umsatzverlust von sechs Milliarden Euro vorgesehen hat. ZF hofft, durch die Arbeitszeitkürzung zusätzliche Kosteneinsparungen in zweistelliger Millionenhöhe erreichen zu können.
Die wirtschaftlich schwierige Lage des Unternehmens ist auch Ausdruck einer gesamtwirtschaftlichen Herausforderung: Die Anpassung an die Elektromobilität belastet die Automobilindustrie stark, da deutsche Hersteller den chinesischen Konkurrenten nicht das bieten können, was diese durch staatliche Subventionen und günstige Rahmenbedingungen erzielen. Der Nachfragerückgang bei E-Autos verstärkt die Situation weiter.
Zusätzlich leidet ZF unter steigenden Energiepreisen sowie einem zunehmend aufreibenden bürokratischen Aufwand, insbesondere in Bezug auf Lieferkettensorgfaltspflichten. Diese Faktoren führen zu einer immer größeren Unattraktivität des Standorts Deutschland für industrielle Unternehmen.
Der Artikel deutet an, dass weitere Werksschließungen und eine Verlagerung von Produktionskapazitäten ins Ausland wahrscheinlich sind, wenn sich die wirtschaftliche Lage nicht verbessert. ZF Friedrichshafen steht symbolisch für ein größeres Problem: Die deutsche Wirtschaft, besonders der Automobilsektor, wird durch ideologische Energierichtlinien und bürokratische Belastungen zunehmend behindert.