In der Stadt Ingolstadt in Bayern wurde ein Hotel für eine Flüchtlingsunterkunft umgewandelt, die vor allem Migranten mit körperlichen oder psychischen Problemen aufnimmt. Die Anwohner sind besorgt und äußern ihre Bedenken gegenüber der Entscheidung der oberbayerischen Regierung. Das ARA-Hotel in der Schollstraße wird für 15 Jahre gemietet, um maximal 110 Personen eine neue Unterkunft zu bieten. Erste Bewohner sollen im Mai einziehen.
Als die Pläne bekannt wurden, war das Hotel bereits angemietet und die Stadtverwaltung hatte den notwendigen Umzug genehmigt, ohne dass die Einwohner umfassend informiert oder konsultiert wurden. AfD-Landtagsabgeordneter Oskar Lipp forderte eine größere Beteiligung des Stadtrats bei der Entscheidung, während Oberbürgermeister Christian Scharpf (SPD) betonte, dass solche Genehmigungen dem Bürgermeister zustehen.
Die Regierung hatte zunächst versprochen, vor allem Familien und Kinder in die neue Unterkunft zu integrieren. Allerdings werden nun hauptsächlich Männer mit besonderen Bedürfnissen untergebracht, was den Anwohnern als ein Versprechenbrecher erscheint. Ein Regierungssprecher versicherte, dass gefährliche Personen nicht in die Unterkunft aufgenommen würden, obgleich solche Verheißungen oft unerfüllt bleiben.
Im Mai gab es eine offene Tür für Bürger, um sich das neue Flüchtlingsheim anzusehen. Das Gebäude wurde umgebaut und neu möbliert; Bewohnerzimmer mit eigenen Bädern sowie Gemeinschaftsräume für Essenszubereitung und Spielzeiten wurden eingerichtet. Zudem sind Mitarbeiter wie Verwaltungsleiter, Hausmeister und eine Krankenschwester im Einsatz geplant.
Die Herkunft der künftigen Bewohner ist noch nicht endgültig geklärt, aber es wird angenommen, dass sie aus Ländern wie Afghanistan, Jordanien, dem Jemen, der Türkei und dem Kongo stammen werden. Die Anwohner sehen die Entscheidung als eine Ignorierung ihrer Bedenken und vermuten Gefahrenpotenzial in der neuen Unterkunft.