Ab dem 26. Mai gilt in mehreren Berliner Bahnhöfen ein temporäres Waffenverbot, um den Anstieg von Gewalttaten auf Bahnanlagen zu bekämpfen. Die Bundespolizei beruft sich auf einen kontinuierlichen Anstieg an Gewaltdelikten und möchte damit potenzielle Täter abschrecken.
Seit 2019 sind die Gewaltdelikte in den Berliner Bahnhöfen um 52 Prozent gestiegen. Im vergangenen Jahr wurden insgesamt 4184 Straftaten auf Bahnanlagen registriert, davon waren 3450 in Bahnhöfen und mehr als 80 Prozent davon Gewaltdelikte. Der Hauptbahnhof war besonders stark betroffen, dort wurden 2023 allein 764 Gewaltdelikte verzeichnet.
Das Waffenverbot betrifft u.a. den Berliner Hauptbahnhof, Alexanderplatz, Friedrichstraße und Südkreuz. Es sind nicht nur klassische Waffen wie Messer oder Schlagstöcke untersagt, sondern auch potenziell gefährliche Gegenstände wie Armbrüste, Bögen, Reizgas oder Eispickel.
Die Verordnung sieht vor, dass Menschen, die gegen das Waffenverbot verstossen, mit der Beschlagnahme ihrer Waffen und einem Zwangsgeld rechnen müssen. Allerdings ist noch unklar, ob das temporäre Waffenverbot nach dem 30. Juni verlängert oder in eine dauerhafte Regelung überführt wird.