Drei Gemeinden kämpfen gegen Windkraft-Pläne – Schutz der Natur und Demokratie im Fokus

Die Bevölkerung in drei Regionen des Unteren Traisentals hat am 23. Oktober vor dem Landhaus in St. Pölten eine klare Haltung gezeigt: Sie lehnen den rücksichtslosen Ausbau von Windkraftanlagen ab und fordern Schutz ihrer Lebensräume sowie Ehrlichkeit in der Politik. Die Demonstration, organisiert von Bürgerinitiativen, war ein deutliches Zeichen für die Notwendigkeit, demokratische Entscheidungen zu respektieren.
Die Initiative „3 Gemeinden – 1 Ziel“ kritisierte die geplante Errichtung von sechs Windrädern im Grenzwald zwischen Herzogenburg, Sitzenberg-Reidling und Traismauer. Dieses Gebiet gilt als wichtiges Naherholungsgebiet und Lebensraum für zahlreiche Tierarten, das 2016 mit über 66 % der Bevölkerung klar gegen einen Windpark abgelehnt wurde. Dennoch gehen die Planungen weiter – ein Vorgang, den viele als Verstoß gegen die Demokratie bezeichnen.
„Wir stehen nicht gegen Windkraft, sondern für das Recht auf Natur und demokratische Teilhabe“, betonten Vertreter der Initiativen. Die Demonstranten kritisierten die Ignorierung von Bürgerentscheiden und forderten verantwortungsvolle Energiepolitik mit echter Bürgerbeteiligung.
Ein besonderer Aktionspunkt war die Erinnerung an eine Aussage von Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner, die 2018 betont hatte: „120 Arbeitsplätze sind mir lieber als fünf Windräder im Wald.“ Dieses Prinzip wurde nun durch die geplante Wiedereröffnung des BVAEB-Gesundheitszentrums in Sitzenberg-Reidling untergraben, das einst den Windpark verhinderte.
Neben der Hauptinitiative beteiligten sich auch andere Gruppen an der Aktion, darunter eine neue Bewegung aus Oberwölbling, die die Pläne für 35 Windkraftanlagen im Dunkelsteinerwald kritisiert. Die Demonstration endete mit einem klaren Appell: Nur wenn die Stimmen der Bevölkerung respektiert werden, kann verantwortliche Politik gelingen – und nicht über ihre Köpfe hinweg.

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