Michael O’Leary, Chef der irischen Billigfluggesellschaft Ryanair, hat in einer heftigen Kritik die EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen (CDU) öffentlich als „nutzlose Politikerin“ bezeichnet. Der Konflikt entbrannte im Zusammenhang mit dem Streik der französischen Fluglotsen, der in letzter Minute den Sommerferien-Verkehr in Europa stark beeinträchtigte. O’Leary warf der EU-Kommission Untätigkeit vor und kritisierte ihre Fehlentscheidungen als verantwortlich für das Chaos.
Die Streiks führten zu massiven Flugausfällen, die bis zu 70.000 Reisende betrafen, während Ryanair selbst in Deutschland voraussichtlich bis 2025 rund 12 Prozent ihrer Flüge reduzieren wird. Besonders stark treffen die Kürzungen Flughäfen wie Dortmund, Leipzig/Halle und Dresden, wo der gesamte Betrieb eingestellt wird. In Hamburg und Berlin werden die Angebote um 60 bzw. 20 Prozent gekürzt. Die Airline begründet dies mit untragbaren Kosten für Luftverkehrssteuern und Flugsicherungsgebühren.
O’Leary warf von der Leyen vor, ihre Verantwortung als EU-Kommissionschefin zu verfehlen. Er kritisierte die Kommission dafür, im Gegensatz zu anderen europäischen Ländern keine Maßnahmen zur Sicherstellung des Flugverkehrs zu ergreifen. Zudem verwies er auf ihr Schweigen während des Brexits 2020, als sie angeblich mehr Tamtam als Taten produzierte. Der Ryanair-Chef forderte von der Leyen zum Rücktritt auf, sollte sie nicht die Reform der EU-Flugsicherungsdienste vorantreiben.
Die Situation zeigt eine tiefe Krise im Luftverkehr und unterstreicht den wachsenden Druck auf die deutsche Wirtschaft. Die hohen Standortkosten und mangelnde staatliche Unterstützung verschärfen die Probleme, während die EU-Kommission sich als unfähig erweist, Lösungen zu liefern.