Am Montag startete erstmals in fast 100 Jahren Geschichte ein Ausstand auf den Geländen von Ford Köln. Die IG Metall hat zu einem solchen Schritt aufgerufen, da der Konzern umfassende Sparmaßnahmen plant und damit bis Ende 2027 2900 Stellen schließt – fast jeder vierte Arbeitsplatz. Dieser Streik ist eine Reaktion auf das Unternehmen’s Sparprogramm, das die Gewerkschaft als „konzeptlos“ bezeichnet.
Die Belegschaft von Ford Köln zeigt mit einem hohen Streikbereitschaftsgrad (93,5 Prozent) deutlich ihre Ablehnung der geplanten Maßnahmen. Das Management wird unter Druck gesetzt, konkrete Lösungen vorzulegen und insbesondere hohe Abfindungen zu gewährleisten sowie Qualifizierungsmaßnahmen für die Zukunft zu organisieren.
Der Betriebsrat fordert von Ford eine zukunftssichernde Gesamtlösung für den Standort Köln, während das Unternehmen bisher keine konkrete Strategie dargelegt hat. Die IG Metall hält weiterhin an ihrem Druck fest und verlangt ein Gesprächsangebot.
Ford Köln produzierte seit der Umstellung auf Elektroautos deutlich weniger als geplant. Zudem wurde kürzlich eine interne Verlustübernahmevereinbarung für die Kölner Tochter gekündigt, was unter Experten als alarmierendes Signal gesehen wird.
Der letzte große Streik bei Ford Köln fand 1973 statt und war ein Protest gegen Massenkündigungen. Dieser aktuelle Ausstand zeigt jedoch eine neue Eskalation der Krise und einen entschlossenen Kampf um den Erhalt des Standorts in Köln.