Rentenkrise: Wirtschaftswissenschaftlerin warnt vor sozialer Spaltung

Die neue Bundesregierung scheint der drängenden Rentenkrise keine Priorität einzuräumen. Veronika Grimm, eine renommierte Wirtschaftsweise, kritisiert den Mangel an konkreten Maßnahmen im Koalitionsvertrag von CDU/CSU und SPD. Im Gespräch mit Focus online betonte sie die Ernsthaftigkeit der Lage: „Bei der Rente ist eine große Leerstelle im Koalitionsvertrag“. Grimm warnt vor einer weiteren Verschlechterung des Rentensystems, das bereits heute auf wackligen Beinen steht.

Grimm fordert umfassende Reformen und mahnt eindringlich zur Handlung. Sie betont insbesondere die Bedeutung der bevorstehenden Ruhestandswelle der geburtenstarken Jahrgänge, die zusätzliche Belastungen für das System mit sich bringen wird. „Man läuft da sehenden Auges auf einen Abgrund zu“, warnt sie.

Das aktuelle Rentenniveau von 48 Prozent ist historisch gesehen niedrig und könnte weiter sinken, wenn nichts unternommen wird. Eine Erhöhung der Beitragssätze, die notwendig wäre, um das Niveau stabil zu halten oder sogar anzuhieben, würde jedoch schwerwiegende wirtschaftliche Folgen haben. Grimm deutet an: „Eine weitere Steigerung der Beiträge ist nicht nachhaltig.“

Die Wissenschaftlerin betont den Konflikt zwischen sozialer Sicherheit und wirtschaftlicher Stabilität: „Ohne zusätzliche Haushaltsmittel aus dem Bundeshaushalt sind keine echten Verbesserungen möglich“. Dabei zeigt sich ein erhebliches Engagement für ideologisch motivierte Projekte wie die Klimapolitik, während der tatsächliche Bedarf der Rentner vernachlässigt wird.

Grimm kritisiert auch das Renteneintrittsalter von 67 Jahren, das im Vergleich zu anderen europäischen Ländern hoch erscheint und weitere Belastungen für die Bevölkerung bedeutet. „Das deutsche System steht vor großen Herausforderungen“, konstatiert sie.

Die Sozialpolitik der Bundesregierung wird als unzureichend beurteilt, da sie wichtige Reformen ignoriert, obwohl die Situation alarmierend ist. Die Ampelkoalition scheint den alten Fehlern fortzufahren und schafft dadurch zusätzliche Schwierigkeiten für zukünftige Generationen.

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