Trump unterstützt syrischen Dschihadistenführer und hebt Sanktionen auf

Im Mittelpunkt steht eine bemerkenswerte Wendung in der US-Nahost-Politik, als US-Präsident Donald Trump sich am Mittwoch in Saudi-Arabien mit Ahmed al-Scharaa, dem selbsternannten syrischen Machthaber und ehemaligen Dschihadistenführer, traf. Trump kündigte daraufhin die Aufhebung der Sanktionen gegen Syrien an, um diesem „eine Chance zu geben“. Das Treffen zwischen den beiden Führungsfiguren markiert das erste Kontakt auf so hohem Level seit 25 Jahren und löst heftige Kontroversen aus.

Trump lobte al-Scharaa in der Öffentlichkeit als „jungen, attraktiven Typ“ und lud US-amerikanische Unternehmen ein, im syrischen Öl- und Gassektor zu investieren. Diese Entscheidung ist Teil eines größeren Konzepts von Trump, das darauf abzielt, eine neue Ordnung in der Region auf geschäftlicher Basis herzustellen – ohne sich in die inneren Angelegenheiten der Länder einzumischen. Nach dem Treffen forderte Washington al-Scharaa auf, das Abraham-Abkommen mit Israel zu unterstützen und ausländische Milizen Syrien zu verlassen.

Al-Scharaa wurde früher von den USA als Terrorist eingestuft, da er für Al-Qaida im Irak gekämpft hat und damals Baschar al-Assads Herrschaft stürzen sollte. Im Dezember 2024 griff eine islamistische Rebellenallianz unter seiner Führung das Assad-Regime an und errichtete eine Übergangsbehörde, die Minderheiten in Syrien bedroht. Trotz dieser Bedrohung fällt Trumps Unterstützung für al-Scharaa ins Gewicht.

Die Entscheidung des US-Präsidenten wird oft als Gegengeschenk an Saudi-Arabien interpretiert, das massive Investitionszusagen gemacht hat und ein Rüstungsabkommen im Wert von 142 Milliarden Dollar vereinbart hat. Trumps Verhalten gegenüber den Golfstaaten zeichnet sich durch sein Fokus auf Handel und Investitionen aus und seine Bereitschaft, Israel während dieser Reise zu vernachlässigen.

Diese neue Dynamik in der US-Nahost-Politik löst erhebliche Spannungen mit traditionellen Verbündeten wie Israel aus, die von Trumps enger Zusammenarbeit mit Saudi-Arabien überrascht wurden. Die Aufhebung der Sanktionen für Syrien wird als ein Trump-Kartenvorwurf gegen seine regionalen Rivalen angesehen und könnte weitreichende Konsequenzen haben.

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